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Einladung zum Wissenschafts-Praxis-Dialog auf der PartWiss 25

Das zentrale Thema der diesjährigen PartWiss vom 12. – 14. November 2025 lautet „Gemeinsam forschen – Impulse aus Citizen Science, partizipativer und transdisziplinärer Forschung.” Tech2stay beteiligt sich mit einem Wissenschafts-Praxis-Dialog.

Partizipative Forschung gilt als demokratiefördernd, dialogisch und transformativ. Doch was passiert, wenn Forschende mit eigenen normativen Zielsetzungen (z. B. für Geschlechtergerechtigkeit in der Tech-Branche) auf hochkomplexe Praxisrealitäten treffen – und mit Zielgruppen zusammenarbeiten, die teils stark belastet, unsicher oder machtlos sind?

Wissenschaft trifft Praxis: Reflexive Spannungsfelder in feministischen Reallaboren zur Geschlechtergerechtigkeit in der IT.

Termin: Donnerstag, 13.11.2025, 16 bis 17:30 Uhr

Raum: Leipziger KUBUS | Room 112 (112)

Chair: Prof. Dr. Nicola Marsden (Hochschule Heilbronn)

Der Workshop greift diese Spannung auf und bietet einen reflexiven Erfahrungsraum für Forscher*innen, die in partizipativen Formaten wie Reallaboren, Co-Designs oder Transformationsprojekten tätig sind. Ausgangspunkt sind Reallabore mit Unternehmen, in denen gemeinsam mit Mitarbeitenden partizipativ Interventionen zur Gleichstellung entwickelt, erprobt und evaluiert werden.

Der Workshop fokussiert eine oft unsichtbare, aber zentrale Dimension partizipativer Forschung: Die inneren Spannungen der Forschenden selbst, gekoppelt an moralische Vorstellungen und eigene Wertehierarchien. Was tun, wenn Berichte über Geschlechter- und intersektionale Diskriminierung, psychische Erschöpfung oder toxische Führungsstrukturen nicht mit dem geplanten Interventionsrahmen kompatibel erscheinen? Wie umgehen mit Ambivalenz, Ohnmacht und dem Bedürfnis nach Einflussnahme?

Ablauf (90 Minuten):

  • Begrüßung (10 Minuten): Vorstellung des Ablaufs, Spielregeln, Einstimmung.
  • Rahmensetzung (20 Minuten): Einführung in den Kontext feministischer Reallaborforschung und Darstellung typischer Wertekonflikte (z. B. strukturelle Kritik vs. institutionelle Anschlussfähigkeit, transformative Ansprüche vs. unternehmerische Erwartungen, Nähe zu Teilnehmenden vs. wissenschaftliche Distanz)
  • Kleingruppenarbeit (20 Minuten): Austausch zu eigenen Forschungssituationen mit Wertekonflikten. Leitfragen u. a. Wann warst du als Forschende*r unsicher, was du sagen oder tun sollst?, Welche Rolle hast du eingenommen – und mit welchem Gefühl?
  • Moderierte Fishbowl-Diskussion (35 Minuten): Diskutiert werden 6–8 Leitfragen aus den Gruppen, u. a.:
    • Welche Formen von Care und Selbstreflexion braucht partizipative Forschung?
    • Was tun, wenn die Praxis den eigenen Werten widerspricht?
    • Wie umgehen mit Frustration, Ambiguität und begrenztem Handlungsspielraum?
    • Wo verläuft die Grenze zwischen wissenschaftlicher Beobachtung und notwendigem Eingreifen?
    • Abschluss (5 Minuten); Sammlung von Learnings und Reflexion.

Der Workshop verfolgt keine fertigen Antworten, sondern möchte Raum schaffen für geteilte Reflexion, kollegiale Entlastung und neue Impulse im Umgang mit partizipativer Forschungspraxis.

Erwartete Ergebnisse:

  • Sichtbarmachung von Spannungsfeldern partizipativer Forschung im Kontext sozialer Gerechtigkeit
  • Austausch zu konkreten Strategien im Umgang mit Wertekonflikten
  • Stärkung reflexiver Forschungskompetenz und ethischer Achtsamkeit

Anmeldung und weitere Informationen unter: 

www.partizipation-wissenschaft.de/konferenz_2025_leipzig

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Foto: © Maja Denisova